BadullaBadulla, die Hauptstadt der Provinz Uva im Südosten Sri Lankas, befindet sich in einer klimatisch gemäßigten Höhenlage und war einst ein wichtiger britischer Verwaltungssitz. Das an sich nicht sonderlich attraktive Stadtbild ist geprägt von Gotteshäusern der verschiedenen Minderheiten, neben kolonialen Kirchen vor allem Tempel der tamilischen Hindu-Minderheit. Tamilische und muslimische Kaufleute prägen Badullas Geschäftsviertel. Einer der 16 vom Buddha besuchten Orte der Insel ist Muthiyangana am Südrand der Innenstadt Badulla. Dieser Tempel macht Badulla zu einem buddhistischen Pilgerziel. In der unmittelbaren Umgebung gibt es einen der schönsten Wasserfälle der Insel, Dunhinda Ella, und Teeplantagen der Anbauregion Uva sowie Badullas fast 2000 m hohen Hausberg Namunukulla.
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buddhistisches Pilgerheiligtum Muthiyangana Dagoba in Badulla
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Badulla - Hauptstadt der Provinz Uva
Badulla, 235 km östlich von Colombo zu Füßen des über 2000 m hohen markanten Hausbergs Namunukula gelegen, ist sowohl Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts als auch der Provinz Uva, zu der noch der Monaragala-Distrikt gehört. Dieser östliche Nachbardistrikt und die Nordhälfte des Badulla-Distrikts liegen bereits im östlichen Tiefland, im trockenen Buschland des Bintenna, traditioneller Siedlungsraum der Veddas. Doch der Raum Badulla bildet einen breiten Kessel im Hochland, das sogenannte Uva-Bassin. Hier befindet sich das zweitgrößte geschlossenen Teeanbaugebiet Sri Lankas. Die Badulla umgebenden Täler, von denen Spring Valley das bekannteste ist, markieren den Ostrand dieses Uva-Teegebiets, und zwar in mittelhohen Lagen um die 800 - 1200 m.
Badulla selbst liegt in 670 m Höhe, in einer Schleife des Flusses Badulu Oya, die den Ort im Osten, Norden und Süden umgibt. In dem Tal wird bereits Reis angebaut. In Badulla macht sich der Monsun-Regenschatten des Berglandes bemerkbar, dessen höchste Erhebungen ja westlich von hier liegen. Die jährlichen Niederschlagsmengen sind geringer als an der Westküste. Wenn sich dort der Monsun zwischen Juni und September abregnet, herrscht in Badulla Trockenzeit. Auch in der Zeit des Gegenmonsuns gibt es sonnige Tage in Badulla. Darum ist die Stadt landesweit bekannt für ihr angenehmes Klima, das wegen der Höhenlage ja auch nicht allzu heiß ist, sondern ähnlich mild wie in Kandy. Für (kontinental)europäische Touristen weniger attraktiv ist der ebenso bekannte „Badulla-Nebel“, der sich im Talkessel leicht bildet und für zusätzliche Kühlung sorgt. Badulla - GeschichteDer natürliche Schutz durch die Berge und die Flussschleife war Grund für eine frühe Besiedlung Badullas. Eine Stelen-Inschrift aus dem 10. Jahrhundert, die vom Leben der Bauern berichtet, wurde nahe dem Bürgermeisteramt (Kacheri) gefunden, wo sich einst eine kleine Festung befand. Die Ausläufer des Berglandes um Badulla gehörten in der Anuradhapura-Zeit zum Südreich Rohana. Die Portugiesen konnten bei ihrem Versuch, auch das südliche Bergland zu kontrollieren, Badulla zwar einnehmen, aber nicht lange halten. Als sie die Stadt verließen, setzten sie sie in Flammen. In der Zeit des Kandy-Königreichs war Badulla wie Kandy nicht unter direkter Kontrolle der Kolonialmächte, nominell gehörte es zum Kandy-Königreich, der hiesige Fürst war meist ein Verwandter des Kandy-Königs, aber regierte in der Region Uva weitgehend eigenständig. Insofern ist, neben Kandy, Badulla das zweite historische Zentrum des Berglands Sri Lankas.
Erst unter britischer Herrschaft geriet Badulla mit dem gesamten Hochland durch die Konvention von Kandy 1815 unter die Kontrolle von europäischen Kolonialherren. Aber schon bald darauf kam es zur sogenannten Uva-Rebellion, auch „großer Aufstand von 1817“ oder „dritter Kandy-Krieg“ oder - nach dem zweiten Ausgangsort der Rebellion - Uva-Wellassa-Rebellion genannt. Die Hochlandfürsten hatten durch den Vertrag mit den Briten ihren tyrannischen König absetzen wollen. Aber nach Erreichen dieses Ziels verspürten sie wenig Drang, sich den neuen britischen Regionalverwaltern unterzuordnen. Auch der buddhistische Sangha war unzufrieden, dass Nicht-Buddhisten nun nach den Verträgen die Aufsicht über den Orden führen sollten. Der Uva-Aufstand war ein Versuch der Restauration der alten Kandy-Monarchie. Ein ehemaliger Priester namens Wilbawe gab sich als Duraisamy aus, ein Verwandter des ehemaligen Kandy-Königshauses mit Ansprüchen auf den Thron. Die Singhalesen scharten sich hinter ihn als Hoffnungsträger, als der britische Verwalter von Badulla, Wilson, einen malayischen Muslim in Uva als eigenen Verwalter über die Muslime einsetzte, die damit von der singhalesischen Vorherrschaft unabhängig wurden. Der von Wilson gegen die Rebellen ausgeschickte muslimische General wurde von den Singhalesen gefangen genommen und von ihrem Anführer Wilbawe zum Tode durch Enthaupten verurteilt. Bei dem dadurch provozierten Vorstoß der Briten mit einer muslimischen Armee, die Wilson selbst anführte, kam Wilson schon auf dem Anmarsch durch einen Pfeilschuss in die Brust zu Tode. Der Aufstand breitete sich über das gesamte Hochland aus, sogar der buddhistische Klerus war in ihn involviert. Die meisten Lokalfürsten schlossen sich dem Befreiungskrieg an, um die einschneidende britische Oberherrschaft loszuwerden. Doch einige interne Widersacher unter ihnen, die Fürsten im Westen, blieben auf britischer Seite, was für den Ausgang entscheidend war, insofern durch ihr Gebiet die britischen Nachschubrouten aus dem Raum Colombo führten. Auch die Muslime blieben auf Seiten der Briten. Aber die Kämpfe waren trotz ihrer weit überlegenen Bewaffnung schwierig für die Kolonialmacht, da sich die Singhalesen einer Guerilla-Taktik bedienten. Es gab sogar bereits britische Rückzugspläne aus dem Hochland. Die Briten holten indische Hilfstruppen ins Land und reagierten nach einem Schema, das dann wieder aus dem späten 20. Jahrhundert von verzweifelten westlichen Miltärmächten bekannt ist, nämlich mit Angriffen ihrer Helfershelfer auf die Dörfer, in denen die vermeintlichen oder tatsächlichen Unterstützer der Aufständischen vermutet wurden. Viele männliche Dorfbewohner wurden umgebracht, ihre Häuser niedergebrannt, ihr Hab und Gut, sogar das Salz, konfisziert, ihr Vieh getötet oder entwendet, ihre Felder systematisch vernichtet, die Irrigation so nachhaltig geschädigt, dass Uva, das zuvor die Reiskammer des Kandy-Königreichs gewesen war, bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts seine einstige Bedeutung für die Agrarwirtschaft Sri Lankas eingebüßte. Nach Angaben britischer Chronisten betrug nach dem Krieg der Anteil von Männern im erwerbsfähigen Alter an der Bevölkerung Uvas nur noch 20%. Die Niederschlagung der Uva-Rebellion gilt als das grausamste Kapitel der britischen Kolonialgeschichte in Ceylon. Sie währte mehrerer Jahre. Drei glückliche Umstände trugen wesentlich zur Wiedererlangung der Kontrolle über das Hochland durch die Briten bei. Der militärische Führer des Aufstands, Keppetipola, einst ein in britischen Diensten stehender „Disava von Uva“, der sich dann gegen sie gewandt hatte, erkrankte und geriet in britische Gefangenschaft, wo er später enthauptet wurde. Er gilt vielen Singhalesen bis heute als der Inbegriff eines nationalen Befreiungskämpfers gegen die Fremdherrschaft. Der Anwärter auf den Königsthron, Wilbawe, stellte sich als Betrüger ohne jede Verwandtschaftsbeziehung zum alten Kandy-Königshaus heraus. Und die Zahnreliquie, Symbol der singhalesischen Herrschaft, von den Mönchen aus dem von den Briten kontrollierten Kandy nach Hanguranketa ausgelagert, fiel wieder in britische Hände. Der singhalesische Aufstand war demoralisiert, durch Hungersnot geschwächt und verlief mangels Koordination bald im Sande. Die Briten bestraften die rebellischen Bezirke durch höhere Steuern und zogen aus ihren militärischen Schwierigkeiten die Konsequenz, das Bergland endlich verkehrstechnisch besser zu erschließen und an die Westküste anzubinden. Formal sahen sie durch die Rebellion die Grundlage für ihre Zusage, den Buddhismus im Lande zu schützen, als aufgehoben an, hielten sich aber durch Versorgung der Klöster mit Einkommen trotzdem weitgehend an die Vereinbarungen, wenngleich sie fortan kein buddhistisches Monopol mehr anerkannten und anderen Religionen im Lande erstmals eigene Rechte einräumten. Für die Briten wurde Badulla im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder ein wichtiger Verwaltungssitz, zur Kontrolle des Südostens. Sie richteten hier sogar Sozialstationen ein. Wegen der politischen Bedeutung des Ortes wurde Badulla auch Endstation der Hochlandbahn von Colombo. Diese in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts unter großen Schwierigkeiten erbaute Hochlandtrasse war ökonomisch wichtig für den Abtransport des Tees zum Hafen von Colombo. So band man Badulla an das Schienennetz an, obwohl gerade der Bau des letzten - eigentlich unspektakulär wirkenden - Teilstücks von Ella hier hinunter sich besonders schwierig gestaltete. Teils in den Berg hinein wurde zur Überwindung des Höhenunterschieds ein verschlungenes Kurvensystem gelegt, gewissermaßen ein Kreis-Tunnel, bekannt als Demodera Loop. Heute fahren täglich drei Züge in Richtung Kandy oder Colombo ab. Badulla - heuteBadulla hat heute knapp 50.000 Einwohner und gehört damit schon - außerhalb des Dirtikts Colombo - zu den größten Städten des Landes. Wie im gesamten Badulla-Distrikt machen singhalesische Buddhisten mehr als zwei Drittel der Bevölkerung der Stadt Badulla aus. Der Anteil der Hochlandtamilen ist innerhalb des Stadtgebiets von Badulla selbst etwas geringer als im Umland, wo die Teeplantagen liegen. Stattdessen gibt es in der Stadt einen größeren Anteil an tamilischen und muslimischen Händlerfamilien. Sogar mehrere hundert Malayen, eine zweite muslimische Minderheit Sri Lankas, leben in Badulla.
Angehörige verschiedener Konfessionen feiern im September eine Perahera zu Ehren der Göttin Pattini, zeitgleich mit dem Pattini-Fest in Hanguranketa. Die meisten Reisenden, die nach Badulla kommen, wollen die fünf Kilometer weiter nördlich gelegenen Dunhinda Wasserfälle besuchen. Einige wenige machen hier auch Station, um durch das Teeanbaugebiet Spring Valley den Hausberg Badullas zu besteigen, den Namunukula. Badulla - buddhistischer Pilgerort Muthiyangana Tempel![]() Der buddhistische Haupttempel der Stadt ist der anderthalb Kilometer südlich vom Zentrum gelegene Muthiyangana Rajamahavihara (Foto), auch "Muthiyangana Rajamaha Viharaya" geschrieben. In seiner Mitte steht als Hauptheiligtum die leuchtend weiße Muthiyangana-Dagoba. Der Name knüpft an folgende Legende an: Als der Buddha im achten Jahr nach seiner Erleuchtung mit 500 erleuchteten Schülern zum dritten Mal die Insel besuchte, tat er das auf Einladung des Königs Maniakkika von Kelaniya. Nach seinem Aufenthalt in Kelaniya setzte er seinen Fuß auf die Bergspitze des Adam’s Peak und begab sich von dort auf Einladung des Berggotts vom Namunukula namens Indaka nach Badulla, wo er mit seinen Jüngern eine Rast hielt. Schweißtropfen von der Stirn des Buddha fielen am Ort der Predigt zu Boden, nicht ohne sich zuvor in Perlen verwandelt zu haben. Und so errichtete Indaka am Ort der Predigt über diesen wahrlichen Schweißperlen sowie über einigen Haaren des Buddha die Muthiyangana-Dagoba. "Muthi" bedeutet "Perlen".
Damit ist der Muthiyangana Rajamahavihara einer der sechzehn Schauplätze eines Aufenthalts des Buddha auf der Insel. Die Liste dieser sechzehn Heiligtümer, von denen sich allein acht in und um Anuradhapura befinden, nennt man Solosmasthana. Der Zahntempel von Kandy, das signifikanteste Heiligtum des heutigen Sri Lanka, gehört übrigens nicht zu diesen sechzehn Verehrungsstätten. Nun sind die Besuche des Buddha auf der Insel, für die er ja nach Angaben der Mahavansa-Chronik durch die Luft eingeschwebt sein und sich ebenso von Ort zu Ort bewegt haben soll, ohnehin legendarischer Stoff, was man freilich vor singhalesischen Buddhisten nicht laut äußern sollte. Aber die Tradition der Solosmathana kann sich nicht einmal auf das Mahavansa berufen. Im Mahavansa werden außerhalb Anuradhapuras nur fünf Besuchsorte genannt, nämlich Mahiyangana auf der ersten, die Jaffnahalbinsel (oder eine vorgelagerte Insel) namens Nagadipa auf der zweiten und Kelaniya, Adamsberg und, an der Ostküste gelegen, Dighavapi auf der dritten Reise, die dann endlich auch nach Anuradhapura führte. Auch von Anuradhapura werden im Mahavansa nur vier Stätten der Meditation und Predigt des Buddha erwähnt: Bobaum, Ruwanweliseya, Thuparama und Siladagoba, die den Kern der heutigen Abhayagiri-Dagoba bildet. Aber die Tradition verehrt außerdem Mirisaveti und Jetavanarama in Anuradhapura, während die restlichen zwei der acht Anuradhapura-Heiligtümer umstritten sind. Meist werden sogar statt ihrer nicht in Anuradhapura gelegene Dagobas auf diese Achter-Liste gesetzt, sondern Heiligtümer andernorts, nämlich ein Stupa namens Sela Chetiya in Mihintale und der Kiri Vehera in Kataragama. Der Muthiyangana-Stupa im heutigen Badulla gehört zwar neben der Höhle Divaguhava, in der der Buddha in der Nacht nach seinem Besuch auf dem Adam’s Peak rastete, und der Region Tissamaharama auf die Liste der acht Stationen vor dem Besuch Anuradhapuras, aber ohne Belegstelle im Mahavansa. Doch bemerkenswerterweise erwähnt ein anderer, ebenso alter (oder sogar noch etwas älterer) Text Muthiyangana als Aufenthaltsort des Buddha, nämlich das Samantapasadika, der auf Pali verfasste Kommentar Buddhaghosas aus dem 5. Jahrhundert zur kanonischen Vinaya-Ordensregel. Die aktuelle 16er-Liste hat sich jedoch erst fühestens in der Gampola-Zeit herausgebildet und wurde zu einem beliebten Motiv in der Kandy-Kunst. Heutige singhalesische Schulkinder merken sich die 16 Stätten des Solosmasthana in einem kleinen Gedicht. ![]() Die Gebäude auf dem Tempelgelände sind allesamt jüngeren Datums. Es gibt die typischen schreiend bunten Bilderhäuser wie in jedem buddhistischen Pilgerkloster. Dabei orientiert man sich an traditionellen Vorgaben wie dem Makara-Torana als Torbogen (Foto).
![]() Innen sieht man entsprechend bunte Buddhastatuen (Foto). Zu den ältesten Kunstwerken des Tempels dürften die dreieckigen Kandy-Mondsteine aus dem 18. Jahrhundert gehören.
Badulla - Kataragama-Devale![]() Der wichtigste Göttertempel ist der auf halbem Weg zwischen dem Muthiyangana-Tempel und dem Zentrum gelegene Kataragama-Tempel (Foto). Die Gründung fällt noch ins 17. Jahrhundert, der Hindutempel wurde als Dank für einen Sieg des buddhistischen Königs Vimaladharmasuriya über die Portugiesen gestiftet.
![]() Die Grundsubstanz des heutigen Baus stammt noch aus dem 18. Jahrhundert, der Hauptschrein ist ein Holzbau im typischen Kandy-Stil (Foto).
![]() Er ist mit sehenswertem Holzschnitzwerk und bemalten Außenwänden (Foto) geschmückt. Das Kataragama-Bildnis ist wie gewohnt hinter einem Vorhang verborgen.
![]() Vor dem Aufgang zu diesem Kataragama-Tempel liegt ein Mondstein aus der Kandy-Zeit, aber in einem ungewöhnlichen runden Stil (Foto).
Badulla - weitere SehenswürdigkeitenIm Stadtzentrum gibt es mehrere tamilische Hindutempel, Kovils genannt. Anders als die meisten Hinduschreine in den Bergen werden sie von Angehörigen der Brahmanenkaste betreut, erkennbar an der Schnur quer über den nackten Oberkörper. Bei den fünfmal täglichen Puja-Zeremonien darf man auch als Nicht-Hindu teilnehmen, wenn man sich respektvoll im Hintergrund hält. Weil es authentische Rituale sind und keine Touristen-Folklore, ist ein Besuch in einem solchen Seitenstraßen-Kovil durchaus zu empfehlen.
Vom Flair der einstigen Kolonialstadt ist in Badulla weit weniger übrig geblieben als in Nuwara Eliya. Immerhin gibt es für eine singhalesische Stadt auffällig viele Grünanlagen. Und manche Kirchen prägen noch das Stadtbild. Die auffälligste im Stadtzentrum ist St. Mark. Sie wurde erbaut zum Gedächtnis von Major Thomas William Rogers, der in Nuwara Eliya beigesetzt ist. Er war ein bedeutender Initiator der Erschließung Badullas durch Straßen durch das schwierige Terrain und gilt als der Gründer von Resthouses der Region. Rogers ist von zweifelhaftem Ruhm als Elefantenjäger, der unter anderem 60 Tusker (Elefantenbullen mit Elfenbein-Stoßzähnen) erlegt haben soll. Bei Singhalesen werden Jagderfolge weniger beklatscht als bei englischen Noblemen oder SED-Bonzen. Ganz im Gegenteil sehen die Einheimischen in dem schlechten Karma, das Rogers mit seinem Vergnügen an Tiertötungen auf sich geladen hat, den tieferen Grund dafür, dass er vom Blitz erschlagen und sogar sein Grabstein in Nuwara Eliya angeblich durch Blitzschlag gespalten wurde. Im Hof von St. Marks erinnern einige unbeschädigte Grabsteine an andere Repräsentanten der britischen Vergangenheit Badullas. Die touristischen Hauptattraktionen Badullas liegen wie gesagt außerhalb der Stadt: 5 Kilometer nördlich gelangt man zu den Dunhinda Falls. Sie sind zwar mit 60m nicht die höchsten, aber wegen der Wassermenge des Badulu Oya nach St. Clair's die mächtigsten von Sri Lanka, zudem in landschaftlich äußerst reizvoller Umgebung. Dunhinda ist das singhalesische Wort für das Sprühen und Rauschen der Gischt. Zehn Kilometer südlich der Stadt erstreckt sich Spring Valley, eines der vielen Teeanbau-Täler der Region Uva im Umkreis Badullas. Von dem sehr tamilisch geprägten Spring Valley aus kann man Badullas Hausberg besteigen, den Namunukula. Einfacher ist der Aufstieg auf diesen hervorragenden Aussichtsberg allerdings von der genau gegenüber liegenden Südseite, vom gleichnamigen Dorf aus, das man besser von Ella als von Badulla aus erreicht. In Richtung Ella liegt nahe der Straßenkreuzung bei Hali-Ela die Abzweigung auf die 10 km lange Piste zur Holzbrücke von Bogoda, die zu den ältesten erhaltenen Holzbrücken der Welt zu zählen ist. Auch eine kleine Klosterhöhle kann man dort besichtigen. Von Badulla aus ist die Ostküste bei Pottuvil bequem in einer Tagesetappe zu erreichen, ebenso der Gal Oya-Nationalpark. Badulla, Badulla Distrikt, Sri Lanka
6.989 Nord, 81.058 Ost |
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